Thomas Nawrath
Der Kalender zeigt den 4. März 2014. Vor dem Weihnachtsfest 2013 hatte der Domarchäologe Rainer Kuhn mich angesprochen, ob ich bei einem Förderverein für das Magdeburger Dommuseum mitmachen würde. Mitstreiter seien andere geschichtsinteressierte Magdeburger, etliche Domführer und Stadtführer und der Ruheständler Gerhard Gosch, von den 1960er bis 1980er Jahren als Grabungstechniker und Museumsmitarbeiter mit der Geschichte der früheren Kaiserstadt an der Elbe eng verbunden. „Klar bin ich dabei!“ Doch dann eröffnete mir Rainer Kuhn, dass ich nicht einfach nur „mitmachen“ solle. Es ginge auch nicht allein um die Einbringung meiner Kenntnisse als Historiker oder meiner Erfahrungen als Journalist. Nein, er würde mich gern im Vorstand dabei haben. „Okay“, sagte ich nach kurzem Nachdenken. Doch als er endlich mit der Sprache rausrückte, dass er mir den Vorsitz im Vorstand antragen wollte, da wehrte ich ab. Beruf. Familie. Garten. Kirchgemeinde. Zu tun hatte ich wahrlich genug. „Nein.“
Doch Rainer Kuhn wäre kein so erfolgreicher Grabungsleiter, wenn er nicht auch im Umgang mit Menschen versiert wäre. Und so gelang es ihm schließlich – sogar im Bunde mit meiner Familie – mir ein „Ja“ zum Vorstandsvorsitz abzuringen. „Ist ja zunächst nur für 2-3 Jahre“, war die Brücke, über die ich ging, und mich in die Vorbereitung der Vereinsgründung einbrachte.